Der Diener ohne Gott. Tragikomödie (1926)
 
 

Inhalt

Der Börsenspekulant und Hochstapler Jack Tempus und seine Frau Cynia geben ein Fest für wichtige Vertreter von Gesellschaft und Kirche. Tempus und der amerikanische Bankier Rubblesmith planan aus geschäftlichen Gründen die Wiederherstellung der Monarchie durch den Sturz der Republik. Zu diesem Zweck verfaßt Tempus einen Aufruf an das Volk, in dem er im Namen der Regierung die Schließung aller Kirchen und Klöster fordert. Die Verschwörer erhoffen sich davon einen Volksaufstand, der zum Sturz der Republik führen soll. Sie erwarten außerdem, daß der Verfasser des Aufrugs vom Volk gelyncht werden wird, und lassen das Papier deshalb von dem naiven Diener Charles als „Minister der republikanischen Regierung“ unterschreiben.
Im zweiten Akt sehen sich das Ehepaar Tempus und Charles ein Cabaret an. Charles, der Cynia hoffnungslos verfallen ist, fleht diese vergeblich an, wieder seine Geliebte zu werden. Die plötzlich auftauchende Nachricht vom Sturz der Republik erweist sich als falsch, da die Regierung, die von den politischen Hochstapeleien des Tempus wußte, diesen hat beobachten lassen und so von dem geplanten Staatsstreich wußte. Das Ehepaar Tempus wird wegen Hochverrats verhaftet. Charles dagegen wird vom Volk als neuer Führer gefeiert und von der Regierung zum Minister für öffentliche Sicherheit ernannt. Kurz nach seinem Amtsantritt erhält Charles einen Brief von Cynia, in dem sie ihn bittet, sie und ihren Mann aus der Haft zu befreien, andernfalls werde sie ihn und sich selbst töten. Sofort veranlaßt Charles die Freilassung der Tempus. Es stellt sich allerdings heraus, daß einige Beamte den Brief Cynias gefälscht haben, um den neuen Minister zu stürzen. Da bringt ein Bote die Nachricht, daß sich das Ehepaar Tempus soeben erhängt habe. Charles’ Mutter, die zufällig anwesend ist, überredet ihren Sohn, wieder in das heimatliche Dorf zurückzukehren.
 
 

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